E 04 11

TEV E 204 011

E 04 11, seit der Umnummerierung am 1.Juni 1970 als 204 011-1 bezeichnet, aufgearbeitet in Weimar.


Die Lok entstammte dem zweiten Baulos und wurde am 15.2.1934 im BW München Hbf. in Dienst gestellt. In den Jahren 1943/44 wurde sie von der Reichsbahn nach Mitteldeutschland verlegt. Dank eines Schadens wurde die zur Reparatur im AEG-Werk Hennigsdorf stehende E 04 11 nicht, wie ihre ebenfalls in der Sowjetischen Zone stationierten Schwestern, als Reparationsleitungen in die UdSSR geschickt. Lange Zeit in Velten abgestellt, ging E 04 11 am 30.Juli 1959 wieder in Betrieb. Ab 1.Jannuar 1968 wurde sie, wie alle anderen Lokomotiven dieser Baureihe, im BW Leipzig Hbf. West betreut. Ausgemustert wurde die Lok am 10.1.1977.

E 04 11 war lange Jahre als Prüftrafo für Zugheizungen in Erfurt abgestellt. Von einem Privatmann zwischenzeitlich aufgekauft wurde sie dem Verein zum Kauf angeboten. Da der Preis aber zu hoch für die Vereinskasse war, liess er sie nach Klostermansfeld überführen. Ein finanzkräftiges Vereinsmitglied bekam von diesem Vorgang Wind und fand eine Möglichkeit mit Sponsorengeldern die Maschine doch noch zu erwerben und auf das Vereinsgelände zu transportieren.

Im Jahr 1999 lief die Aufarbeitung der E 04 an. Dazu wurden an den beiden Längsseiten sämtliche Blechplatten der unteren Gehäusehälte ausgetauscht. Fertigstellung und erstmalige Vorstellung der Öffentlichkeit zum " Tag des offenen Denkmal" 2000.

Ab sofort ist eine Broschüre über diese Lokomotive erhältlich.

Allgemeines zur Baureihe E 04 (DR 204):

Die von der AEG für die sächsischen Flachlandstrecken entwickelte E 04 basiert auf den Erfahrungen der Baureihe E 1717, jedoch mit einfachem Blechrahmen und drei Fahrmotoren.

Zunächst kamen zwischen Ende 1932 und Mitte 1933 die acht Maschinen E 04 01-08 beim Bw Leipzig West in den Schnellzugdienst. Im Mai und Juni 1933 wurden die E 04 09 und E 04 10 für Versuchsfahrten beim Bw München Hbf in Betrieb genommen. Die E 04 09 erreichte am 28. Juni 1933 mit einem 309-t-Zug auf der Strecke München – Stuttgart eine Höchstgeschwindigkeit von 151,5 km/h. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde nach den Versuchsfahrten für diese beiden Maschinen auf 130 km/h erhöht.
In den Jahren 1933/34 folgten 11 weitere Maschinen für den Einsatz auf Bayerischen Strecken, die durch eine andere Getriebeübersetzung eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h besaßenbesaßen und mit einer zusätzlichen Laufradbremse versehen. Als dritte "Serie" folgten Ende 1935 die E 04 22 und E 04 2323 (mit Einrichtung für Wendezugbetrieb).
Nach dem II. Weltkrieg waren nur noch neun der 23 E 04 einsatzfähig. Die Maschinen E 04 17 bis E 04 22 verblieben bei der DB. Bei der DR verblieben die siebzehn Maschinen E 04 01-E 04 16 und E 04 23. Bis auf die E 04 04 und E 04 13 wurden alle Loks wieder betriebsfähig aufgearbeitet. Die DB bezeichnete die E 04 ab 1.1.1968 als Baureihe 104, die DR ab 1.7.1970 als Baureihe 204.
Die DB-Loks waren in München und Osnabrück stationiert. Ende 1980 waren nur die 104 018 und 104 020 für Sonderdienste im Einsatz. Am 31.7.1981 wurde die 104 018 abgestellt. Die 104 020 wird als Museumslokomotive unterhalten.
Bei der DR begann im Jahre 1974 die Ausmusterung. Bis Ende 1976 waren auch die letzten drei (204 005, 204 007 und 204 015) dieser Baureihe abgestellt und im Januar 1977 ausgemustert worden, wobei ein Teil von ihnen z.B. als Weichenheizungsanlage Verwendung fanden.
Quelle: Dybas Lokarchiv, Horst J.Obermayer: Elektrolokomotiven

Allgemeine Technische Daten:

Achsenanordnung 1‘Co1‘ Länge über Puffer 15 120 mm
Treibrad-Ø 1.600 mm Dienstlast 82,5 MP
Laufrad-Ø 1.000 mm Reibungslast 61,4 Mp
Höchstgeschwindigkeit 110 (130) km/h Achslast max. 20,5 Mp
Stundenleistung 2.190 kW Leistungskennziffer 23,8 kW/t
bei Geschwindigkeit 84 (98) km/h Stromsystem 16 2/3 Hz, 15 kV
Dauerleistung 2.010 kW Anzahl der Motoren 3
bei Geschwindigkeit 87 (102,5) km/h Antrieb Kleinow-Federtopf
Anfahrzugkraft 18.000 (15.500) kp Steuerung NFein
Stundenzugkraft 9.570 (8.220) kp Anzahl der Dauerfahrstufen 15
Dauerzugkraft 8.450 (6.480) kp Transformator 1.400 kVA, OFA
Geklammerte Werte gelten für E 04 09/10 und ab E 04 11.
Quelle: Horst J.Obermayer: Elektrolokomotiven

E 04 11 in Le.-Hbf 9/1999 © D. Wünschmann
E 04 11 in Leipzig-Hbf, September 1999
204 011 Gex v. Mg. 6.74.  Mockau © D. Wünschmann 204 011 April 1975 Hp Engelsdorf Ost © D. Wünschmann
204 011 Gex v. Mg., Mockau Juni 1974. 204 011 am Hp Engelsdorf Ost, April 1975
E 04 11 im Plandienst - Fotos: Dieter Wünschmann  
Zustand der E 04 11 1999
Zustand der Lok März 1999 in Klostermansfeld
E 04 11 2000 E 04 11 2000
Zustand der Lok September 2000 in Weimar
Fotos: S.Seinig, S.Kloseck  


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Thüringer Eisenbahnverein e.V.
Letzte Aktualisierung: 2. Oktober 2009