Schlafwagen
61 50 89-40 032-4

(Wagen aus dem Führungszug des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR)
Schlafwagen 61 50 89-40 032-4, ©S.Scholz
Schlafwagen des Thüringer Eisenbahnvereins 89-40 032 an seinem jetzigen Stammplatz im ehemaligen Bw Weimar

 

Eigentümer des Wagens

DB Museum Nürnberg, Leihgabe an den Thüringer Eisenbahnverein e.V.

Werdegang des Wagens

  • gebaut 1975 beim VEB Waggonbau Görlitz und bei der Deutschen Reichsbahn unter der Nummer 61 50 89-40 032-4 als Sonderfahrzeug des Führungszuges des Ministeriums für Nationale Verteidigung eingestellt, Heimatbahnhof: Berlin-Lichtenberg
  • nach Gründung der DB AG am 01.01.1994 umgenummert in 51 80 89-40 032-8
  • ausgemustert am 11.12.1998 und Abgabe an das Bahnsozialwerk Erfurt, 2009 Weitergabe an DB Museum Nürnberg
  • zeitweiliger Standort im Bw Arnstadt historisch
  • seit 2007 Standort im Bw Weimar des Thüringer Eisenbahnvereins e.V.


  • Baujahr
    Technische Daten
    (Quelle: Klaus Bossig - Sonderfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn, EK-Verlag 2008)
       
    Wagengattung Schlafwagen auf Grundlage Reisezugwagen Typ Y/B 70
    1975
    Gewicht 45,0 t
    Kuppelbarkeit UIC_Schraubenkupplung, 13-polige UIC-Leitung, elektrische Durchgangsleitung (800A)
    Heizung Warmwasserumlaufheizung mit wahlweise Dampfbetrieb oder Kohleheizung
    Bremsbauart KE-GPR
    Grundriss 10 Abteile mit je 3 Betten; 1 Dienstabteil, 2 Toiletten, Ofenraum
    Höchstgeschwindigkeit 140 km/h
    valign="top"Elektrische Ausrüstung Bordnetz 24V, 2 Generatoren mit je 4,5 kVA; 2 Batteriesätze zu je 24V/390Ah; Fremdeinspeisung 380V/100A; Leuchtstofflampenbeleuchtung über Transistorvorschaltgeräte; 220V-Rasiersteckdosen
    Elektroakustische Einrichtung UIC-Lautsprecheranlage, Einstiegs- und Abteilrufanlage


    Geschichte des Führungszuges des Ministeriums für Nationale Verteidigung
    (Quelle: Klaus Bossig - Sonderfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn, EK-Verlag 2008)

    Der Führungszug des Ministeriums für Nationale Verteidigung war allgemein gesehen ein Eisenbahnzug, der als bewegliche Führungsstelle auf Gleisen oder zu Sonderzwecken des Ministeriums eingesetzt werden sollte. Der Wagenpark bestand aus insgesamt 24 Fahrzeugen, die auf Grund ihrer unterschiedlichen Ausstattung diesem Zweck gerecht werden konnten.

    Der Aufbau des Führungszuges des Ministeriums für Nationale Verteidigung begann in den 60er Jahren. Oberste Priorität war zunächst die Schaffung einer mobilen Führungsstelle. Dies trat im Laufe der Jahre durch den Bau geschützter Führungsstellen etwas in den Hintergrund. Dennoch bot der Führungszug speziell bei Manövern oder Übungen dem Leitungsstab eine optimale Unterkunft und Arbeitsräume.

    Der Führungszug bestand zunächst aus Altbaufahrzeugen, die später durch Neubaufahrzeuge ersetzt wurden. Im Einzelnen waren dies:
    WagennummerBezeichnungBaujahr
    61 50 89-25 010-9 Planungswagen
    61 50 89-25 011-4 Informationswagen 1967
    61 50 89-25 012-2 Darstellungswagen 1967
    61 50 89-25 014-4 Nachrichtenwagen 1969
    61 50 89-40 015-9 Konferenzwagen 1970
    61 50 89-40 016-7 Wagen Waffengattungen 1970
    61 50 89-40 017-5 Wagen Chef Leitungsstab 1971
    61 50 89-40 018-3 Kommandantenwagen 1971
    61 50 89-40 020-9 Salonwagen 1971
    61 50 89-40 022-7 Packwagen 1971
    61 50 89-40 026-6 Liegewagen 1972
    61 50 89-40 027-4 Liegewagen 1972
    61 50 89-40 028-2 Liegewagen 1972
    61 50 89-40 023-3 Maschinenwagen 1973
    61 50 89-40 024-1 Küchenwagen 1973
    61 50 89-40 030-8 Speisewagen 1975
    61 50 89-40 031-6 Schlafwagen 1975
    61 50 89-40 032-4 Schlafwagen 1975
    61 50 89-40 019-1 Universalwagen 1981
    61 50 89-40 025-8 Speisewagen 1981
    61 50 89-40 033-2 Schlafwagen 1981
    61 50 89-40 021-7 Salonwagen 1982
    61 50 89-40 013-4 Speisewagen 1985
    61 50 89-40 035-7 Sanitärwagen 1987


    Häufiger Gast bei den BW-Festen in Weimar ist der Kommandantenwagen des Vereins Eisenbahnmuseum Bayerischer Bahnhof Leipzig.

    Für weiterführende Informationen sei an dieser Stelle das Buch Sonderfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn von Klaus Bossig erwähnt, erschienen 2008 beim EK-Verlag in Freiburg.

    Heutiger Zustand und Nutzung

    Der Wagen präsentiert sich heute in einem betriebsfähigen Zustand als „Standmodell. Die Energieversorgung erfolgt stationär über das vorhandene Fremdeinspeisungsladegerät, dieses wurde modifiziert und dient als 28-Volt-Energieversorger für alle nachfolgenden Verbraucher. Die Druckbelüftung im Sommer und demnächst hoffentlich auch die Kohleofenheizung im Winter verleihen den Nutzern des Wagens stets angenehme Temperaturen.

    Schlafwagen 61 50 89-40 032-4, ©S.Scholz
    Schlafwagen des Thüringer Eisenbahnvereins 89-40 032 an seinem jetzigen Stammplatz im ehemaligen Bw Weimar


    Informationen zusammengestellt von Uwe Weißer, Weimar, im Frühjahr 2010, Bilder von Stefan Scholz.
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    Thüringer Eisenbahnverein e.V.
    Letzte Aktualisierung: 20. Juni 2014