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Foto: © S.Kloseck |
Im Dezember 1937 erteilte die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft einen neuen Auftrag zur Entwicklung einer leistungsfähigeren
Co‘Co‘ Elektrolokomotive. Als Weiterentwicklung der E 93 enstand bei der AEG die Baureihe E94, die sich in Aufbau
und Triebwerksanordnung nur wenig von ihrer Vorgängerin unterschied. Zusätzlich wurde noch eine fremderregte elektrische
Widerstandsbremse eingebaut, außerdem unterstützen zwei Federtöpfe den auf den Drehgestellen aufliegenden Brückenrahmen.
Brücke und Aufbauten sind vollständig geschweißt. In den ersten Bauserien wurden die weiterentwickelten Motoren der Baureihe
E44/5 verwendet. Spätere Lieferungen haben verschiedene Motoren mit höherer Leistung erhalten. Lieferanten waren außer der
AEG auch Henschel, Krupp, Kraus-Maffei, Elin, Lofag, SSW und BBC. Am 22.April 1940 konnte der DRG mit der E94 001 das erste
Fahrzeug dieser neuen Baureihe übergeben werden. Bis zum Jahre 1945, die Baureihe war als Kriegslok eingestuft und konnte
dadurch in weiteren Exemplaren auch in Kriegszeiten produziert werden, wurden insgesamt 146 Maschinen in Dienst gestellt (E94 001-136, E94 145,
E94 151-159). Nach dem Krieg entstanden aus noch vorhandenen Teilen und Baugruppen die Maschinen E94-137-142, und 160-161. Drei Lokomotiven wurden in Wien
gebaut und direkt an die ÖBB geliefert, der nach Kriegsende schon 44 Maschienen verblieben waren. Von 1954 bis 1956 beschaffte
die DB weitere Lokomotiven mit den Nummern E94 178-196 und 262-285. Diese Maschienen sind seit 1970 für eine Höchstgeschwindigkeit
von 100 km/h zugelassen, sie wurden als 194 562-585 geführt, die 194 141-142 wurden zu 194 541-542 umnummeriert. Der Deutschen Reichsbahn verblieben nach dem Krieg 30 Loks dieser Baureihe, 1985 waren noch 14 Stück der robusten Maschinen in Betrieb. Der Einsatz der E94/254 bei der DR endete schrittweise bis zur endgültigen Außerdienststellung der verbliebenen Fahrzeuge im Oktober 1990, die in Leipzig-Engelsdorf beheimatet waren. |
Quelle: Horst J.Obermayer: Elektrolokomotiven, DIE-Archiv / Ellok-Archiv. Weiter Informationen über diese Baureihe finden Sie bei der Interessengemeinschaft Deutsches Krokodil und elektrolok.de |
Achsenanordnung | Co‘Co‘ | Länge über Puffer | 18 600 mm | |
Treibrad-Ø | 1.250 mm | Dienstlast | 118,5 Mp | |
Laufrad-Ø | - | Reibungslast | 118,5 Mp | |
Höchstgeschwindigkeit | 90 km/h | Achslast max. | 20,0 Mp | |
Stundenleistung | 3.300 kW | Leistungskennziffer | 27,8 kW/t | |
bei Geschwindigkeit | 68 km/h | Stromsystem | 16 2/3 Hz, 15 kV | |
Dauerleistung | 3.000 kW | Anzahl der Motoren | 6 | |
bei Geschwindigkeit | 71 km/h | Antrieb | Tatzantrieb | |
Anfahrzugkraft | 37.000 kp | Steuerung | NFein | |
Stundenzugkraft | 17.800 kp | Anzahl der Dauerfahrstufen | 18 | |
Dauerzugkraft | 15.500 kp | Transformator | 3.060 kVA, OFA | |
Quelle: Horst J.Obermayer: Elektrolokomotiven |
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254 106 im Bw Weimar, 2007 im Fotoanstrich und 2010 in der endgültigen Lackierung. Fotos: © S.Kloseck / Sammlung S. Kloseck |
Thüringer Eisenbahnverein e.V.
Letzte Aktualisierung: 18. Januar 2011